Die Mutter-Tochter Beziehung ist etwas ganz Besonderes.
Wie kann es dann eigentlich passieren, dass dieses wunderbare und besondere Verhältnis mit zunehmenden Älterwerden unter immer mehr Spannung gerät und sich auch mit der erwachsenen Tochter die Verständigung auf einen Minimalkonsens als aufreibend, konfliktbeladen und manchmal schier unmöglich entpuppt? Gründe dafür gibt es sicherlich viele. Die Ursachenforschung hilft hier in der Regel nicht weiter, die Frage ob und wie wir unsere Kommunikation in Zukunft gestalten wollen allerdings sehr wohl.
Früher war ich davon überzeugt, dass es meine Aufgabe als Familienmanagerin war, den „Laden am Laufen“ zu halten, Unterstützung von meiner Tochter einzufordern und aufgrund meines fortgeschrittenen Erfahrungshorizonts ungefragt Ratschläge zu erteilen und Bewertungen über ihr Verhalten abzugeben. Das Kind sollte ja lebenstauglich gemacht werden. Durch die Gewaltfreie Kommunikation ist mir bewusst geworden, dass Menschen gerne dazu beitragen anderen bei der Erfüllung ihrer Bedürfnisse zu unterstützen wenn sie dies als wirkliche „Bitte und nicht als Forderung“ hören und es für mein Gegenüber klar ist, dass unser beider Bedürfnisse gleich wichtig sind. In Verbindung mit meiner Tochter komme ich heute viel besser indem ich ihr empathisch zuhöre und nicht mehr darauf bestehe mit meiner Vorgehensweise und Meinung „Recht“ zu haben.
Statt zu sagen: “Das war ja wohl vorhersehbar, dass das so kommen wird,“ sage ich: “Bist du enttäuscht, dass sich der Projektleiter für jemanden anderen entschieden hat und wünscht dir, dass du mit deinen Bemühungen mehr gesehen wirst.“
In Verbindung mit meiner Tochter zu sein ist mir viel wichtiger als Recht zu haben und gute Ratschläge zu erteilen.
Achten Sie in den nächsten Tagen auf Möglichkeiten Menschen in Ihrem familiären Umfeld empathisch – im Sinne der Gfk- zu hören und beobachten Sie die Veränderungen im Miteinander die sich daraus ergeben.
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